
Herz voraus – Unser Roadtrip durch die Magie von Lewis & Harris
Vanlife auf der Isle of Lewis & Harris – Zwischen Sturm, Sonne und Seele
Herz voraus – Unser Roadtrip durch die Magie von Lewis & Harris
Vanlife auf der Isle of Lewis & Harris – Zwischen Sturm, Sonne und Seele
Ein Roadtrip durch den wilden Westen der Äußeren Hebriden
📍Barvas Beach – Einsamkeit im Abendlicht & ein Leuchtturm-Moment der besonderen Art
📍Dailbeag Beach – Ein Traumstrand, ein Schock & eine Entscheidung
📍Calanais Standing Stones – Magie in Stein & eine stille Pause nach dem Sturm
[Werbung in eigener Sache – Vanlife mit Verantwortung]
Die Straße nach Hushinish – Schmal, wild & wunderschön
📍Hushinish – Schlafplatz am Ende der Welt
📍Traigh Mheilein – Der Traumstrand, der mich still gemacht hat
📍Die Golden Road – Schottlands vergessene Küstenstraße mit Seele
Seal View Point – Begegnung mit echten Locals
📍Nisaboast Beach – Unser letzter Sonnenuntergang auf der Insel
Ein Roadtrip durch den wilden Westen der Äußeren Hebriden

Reisezeit: Frühsommer 2024
Gefährte: Van Pepe, zwei Hunde, viele Geschichten
Etappen: Barvas Beach → Dailbeag Beach → Calanais Standing Stones → Hushinish → Traigh Mheilein → Seal Viewing Point → Golden Road → Nisaboast Beach
Der Hafen von Ullapool war überraschend einfach zu finden – kein Stress, kein Gedränge. Die Fähre nach Stornoway war pünktlich, ruhig, und vielleicht haben wir sogar Delfine oder Schweinswale gesehen – genau weiß man’s nicht. Aber der Wind, die Sonne, der Duft von Salz auf der Haut? Einfach perfekt.
Meine beiden Hunde Mia & Maya – eigentlich kleine Schisshasen – blieben lieber im Van, obwohl die schottischen Fähren super hundefreundlich sind. Hunde dürfen kostenlos mitfahren und sogar mit an Deck. Ich hab sie schnarchend im Auto gelassen und den Sonnenuntergang genossen.

Angekommen auf der Insel, ging’s direkt an die Westküste – zu einem Spot, den ich vorher über Park4Night entdeckt hatte. Holpriger Weg, aber machbar – und was für ein Platz! Direkt am Strand, im Grünen. Sonnenuntergang inklusive.
📍Barvas Beach – Einsamkeit im Abendlicht & ein Leuchtturm-Moment der besonderen Art
Kaum auf der Insel angekommen, zog es uns zum ersten Spot: Barvas Beach – ein endloser, goldener Sandstrand, eingerahmt von Dünen und tosenden Wellen. Der Wind peitschte, das Meer tobte – und wir standen einfach da, barfuß im Sand, die Hunde wild vor Freude.

Die Anfahrt:
Das letzte Stück der Straße ist holprig, mit Schlaglöchern gespickt – aber auch mit meinem Transporter gut machbar. Am Ende wartet eine große Wiese, auf der man fast alleine steht. Ein Stellplatz wie aus einem Vanlife-Film: Weite, Wind, Wellen – und absolute Ruhe.
Vanlife-Tipp: Stellplatz direkt an den Dünen – traumhaft schön, aber achte auf Windstärken und Wetterumschwünge. Die Wiese ist groß, aber bei viel Regen kann sie weich werden.
Dieser Ort hat etwas Magisches. Kein Trubel, keine Insta-Filter. Nur du, das Meer und die Weite. Wir erkundeten den leeren Strand – endlos, wunderschön & wild. Mayas Ohren flatterten im Wind, während wir die salzige Luft genossen. Zurück im Van gab’s heißen Kaffee – mit Blick auf… Kühe.
Leuchtturm-Moment aus dem echten Vanlife:
Ich saß gerade auf meiner Trockentrenntoilette, als der ganze Van plötzlich zu wackeln begann. „Was zum…?!“ dachte ich – kurz sorgte ich mich, was ich wohl gestern gegessen hatte. Doch draußen stand eine neugierige junge Kuh, die sich genüsslich am Fahrradträger rieb. Ich halb nackt, halb panisch, stürzte raus und lockte sie mit Vanlife-Charme und leeren Leckerli-Tüten weg. Ein Moment, den ich nie vergesse – wild, ehrlich, Vanlife pur.
Fast allein. Ruhig. Und mit den schönsten Sonnenuntergängen, die ich je erlebt habe. Kilometerlange Strandspaziergänge, intensive Gespräche mit den Locals – und ein besonderer Tipp eines alten Schäfers: „Fahr weiter nach Dailbeag Beach – der ist noch schöner!“

📍Dailbeag Beach – Ein Traumstrand, ein Schock & eine Entscheidung

Dailbeag Beach. Ein Ort wie aus einem Traum. Eingebettet zwischen grünen Hügeln und steilen Klippen, ganz im Nordwesten der Isle of Lewis. Als mir ein Local diesen Spot empfohlen hatte, ahnte ich noch nicht, dass dieser Ort mich nicht nur verzaubern, sondern auch erschüttern würde.
Die Straße endet auf einem kleinen, unscheinbaren Parkplatz – komplett leer, kein Mensch weit und breit. Kein Empfang. Kein Netz. Nur wir, die salzige Luft und dieses leise, wilde Rauschen des Atlantiks im Hintergrund.
Nach einem kurzen, steinigen Pfad öffnet sich plötzlich dieser Moment: ein feiner, fast weißer Sandstrand, eingerahmt von Felsen und Bergen – wie ein norwegisches Fjord, nur weicher, wärmer, stiller. Ich konnte mein Glück kaum fassen.
Alles gehört uns. Keine Fußspuren. Keine Spuren von Menschen überhaupt. Nur wir drei – und dieses Stück Paradies. Mia und Maya rennen, toben, schnuppern, kreischen vor Freude. Endlich mal frei. Endlich einfach sein.
Ich starte die Drohne, mache ein paar erste Aufnahmen – das Licht, der Kontrast, diese Weite! Mein Herz hüpft vor Freude, weil ich weiß: das wird ein wunderschöner Clip für unsere Vanlife-Serie. Und dann will ich ein Video drehen – wie Mia und Maya am Strand spielen, im Licht des Atlantiks, pures Leben.
Aber sie hatten andere Pläne.
Gerade mal zwei Minuten später waren sie weg. Ich sah noch ihre Silhouetten, dann verschwanden sie hinter einer Felskante. Ich dachte: easy, die kommen gleich zurück. Aber irgendwas stimmte nicht. Kein Bellen. Kein Pfotenklappern. Keine Reaktion auf meinen Rückruf. Nur mein wachsendes Bauchgefühl, das sich ganz langsam in nackte Panik verwandelte. Ich laufe los – nach oben, über Felsen, barfuß, rufend, pfeifend. Und dann sehe ich sie. Ganz oben, an der Kante, rennen sie. Hinter Schafen her.
Schafe?! Ich hatte keine gesehen. Aber Mia? Ihre Nase irrt sich nie. Sie hat Witterung aufgenommen, und dann war es passiert: der Kippschalter im Kopf umgelegt – Jagdmodus. Und Maya? Lief mit. Immer ihrem Rudel voraus.
Ich stand weit unten, konnte nichts tun – und dann sah ich auch ihn: Den Landbesitzer.
Fenster offen, am Haus gegenüber. Im Profil: ein Gewehr. Nicht drohend, nicht panisch. Aber aufmerksam. Bereit.
Mir wurde eiskalt.
In Schottland ist das Gesetz klar: Hunde, die Weidetiere gefährden, dürfen erschossen werden. Jedes Jahr sterben Kühe und Schafe, weil sie von frei laufenden Hunden in Panik versetzt und über Klippen gejagt werden.
Ich hatte Glück – und wohl auch einen Landbesitzer mit Herz. Denn als ich endlich oben ankam, war der Schaden noch nicht geschehen. Die Schafe standen in sicherem Abstand. Mia hatte die Spur verloren, Maya sich an sie gehängt – beide standen da, hechelnd, aufgedreht.
Ich lockte sie mit ruhiger Stimme zurück, zitternd vor Wut, Angst, Erleichterung. Und ich wusste in diesem Moment: Das passiert uns nie wieder. Ab sofort bleibt die Schleppleine dran – egal wie leer, egal wie sicher ein Ort wirkt. Mia und Maya sind keine „bösen“ Hunde – sie sind neugierig, lebendig, wild. Aber ich trage die Verantwortung. Für sie. Für die Tiere. Für diesen Lifestyle.
Ich brauchte einen Moment. Einen Kaffee. Tief durchatmen.
Und dann ging’s weiter. Still. Dankbar. Und mit einer Leine in der Hand.
📍Calanais Standing Stones – Magie in Stein & eine stille Pause nach dem Sturm

Nach dem Schock am Dailbeag Beach war die kurze Fahrt zu den Calanais Standing Stones genau das, was wir brauchten. Einmal tief durchatmen. Herunterkommen. Mia und Maya blieben dieses Mal im Auto – ganz bewusst. Ich wollte mich auf diesen Ort einlassen – und auf das, was er ausstrahlt.
Wir parkten direkt am Meer, das Besucherzentrum war geöffnet, aber kaum jemand da. Vielleicht drei Autos auf dem Platz. Leise, windig, irgendwie feierlich. Ich liebe solche Momente – Orte, die sonst überlaufen sein könnten, ganz für mich.
Ein kurzer Weg führt vom Parkplatz hinauf zu den Steinkreisen. Und dann stehen sie da. Die Calanais Standing Stones.
Mächtig. Erhaben. Über 5000 Jahre alt – älter als Stonehenge.
Sie wurden einst von jungsteinzeitlichen Kulturen errichtet – vermutlich für religiöse oder astronomische Zwecke. Einige Forscher vermuten sogar, dass sie exakt auf Sonnen- und Mondverläufe ausgerichtet sind.
Was mich aber wirklich beeindruckt hat: Du darfst hier mitten hindurchgehen.
Keine Zäune. Keine Absperrungen. Nur der Wind, der durch die Steine pfeift, und diese uralte Stille. Ich habe selten so eine kraftvolle Ruhe gespürt.
Für mich sind die Calanais Stones die coolere, echtere Version von Stonehenge – nicht nur, weil du sie aus der Nähe erleben darfst, sondern weil sie sich wirklich wie ein Ort anfühlen, den man erleben darf, statt nur anzuschauen.
Nach etwa 1,5 Stunden – in denen wir zwischen Steinen standen, aufs Meer schauten, ein paar Zeilen notierten und einfach kurz nichts mussten – ging’s für uns weiter. Und zwar auf eine der schönsten Strecken Schottlands.
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Bevor es weitergeht, möchte ich kurz etwas Persönliches mit dir teilen. Ich bin nicht nur unterwegs, um Abenteuer zu erleben, sondern auch, um einen Unterschied zu machen – für die Tiere in Not, für mehr Sicherheit im Van und für einen bewussteren Lebensstil auf Rädern.
🛡️ Sicherheit mit CarPro-Tec: Ich reise mit der Alarmanlage von CarPro-Tec, weil mir meine Hunde, mein Van und meine Ruhe heilig sind. Gerade nachts gibt sie mir ein sicheres Gefühl – egal ob mitten in der Natur oder auf einem belebten Parkplatz.
🔋 Strom mit Supervolt: Meine Energie kommt von der Supervolt-Solartasche – flexibel, leicht, zuverlässig. Sie lädt nicht nur meine Bordbatterie, sondern auch meinen Kopf – weil ich weiß, dass ich unabhängig bin.
🌐 Internet mit Congstar: Ob ich Blogbeiträge schreibe, Insta pflege oder Tierschutz-Updates teile – mit Congstar hab ich fast überall stabiles Netz. Für mich die ideale Wahl für digitales Vanlife.
❤️ Tierschutz unterstützen: Mit jedem Kauf über meine Partnerlinks oder durch Teilen meiner Beiträge hilfst du direkt mit. Ich spende regelmäßig an Organisationen, die Tieren helfen – besonders in Südeuropa. Und das Beste: Teilen kostet nichts, hilft aber viel.
🙏 Danke, dass du mich auf dieser Reise begleitest. Für dich – und für die, die keine Stimme haben.
Die Straße nach Hushinish – Schmal, wild & wunderschön
Die Straße von Calanais Richtung Hushinish war für mich eines der großen Highlights dieser Reise. Eng, einspurig, kurvig – aber gleichzeitig: eine Fahrt durch pure schottische Poesie.
Wir rollten vorbei an kleinen Dörfern, windschiefen Zäunen, Hochlandrindern, Jagdschlösschen, Bächen und moosüberzogenen Steinen. Die Natur wirkt hier unberührt, fast wie eine Filmkulisse – aber sie ist echt. Lebendig. Windig. Und atemberaubend schön.
Klar, die Straße ist stellenweise wirklich eng. Aber mit etwas Umsicht und Geduld ist sie auch mit einem Transporter oder Wohnmobil machbar. Und sie lohnt sich. Jede einzelne Kurve.
Am Ende der Strecke – hinter einem Hügel, fast wie versteckt – liegt er plötzlich da:
Der Strand von Hushinish.
Feiner Sand. Türkises Wasser. Eine große, ebene Parkfläche – auch zum Übernachten geeignet.
Wir kamen an, stiegen aus – und ich wusste: Hier bleib ich. Mindestens eine Nacht.
Die Hunde schnupperten sich durch die Dünen, der Wind zupfte an unseren Jacken – und mein Kopf war endlich wieder frei.
📍Hushinish – Schlafplatz am Ende der Welt

Die Straße endet – und du stehst plötzlich vor einem Ort, der dich still werden lässt. Hushinish Beach ist mehr als nur ein schöner Strand. Es ist dieser eine Spot, wo sich die raue Natur der Äußeren Hebriden plötzlich ganz weich anfühlt.
Am Ende der langen, kurvigen Strecke wartete auf uns ein Campingbereich direkt am Strand – offiziell erlaubt, eben, mit Blick aufs Meer. Und das Beste: Ein kleines Besucherzentrum, ausgestattet mit allem, was du brauchst. Duschen, Toiletten, Wasser, sogar überdachte Sitzgelegenheiten. Schottland, du überraschst mich immer wieder.
Wir parkten, packten aus – und verbrachten den restlichen Tag einfach draußen. Barfuß im Sand, die Hunde dösend in der Sonne, das Rauschen der Wellen als Soundtrack. Der Himmel färbte sich langsam rosa, dann orange – und irgendwo dazwischen hielten wir Ausschau nach Walen.
Ob wir welche gesehen haben? Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht war’s nur eine Möwe. Aber das Gefühl: Weite. Ruhe. Glück. Das war echt.
Nach einem kurzen Bad im eiskalten Atlantik – weil: warum eigentlich nicht? – zogen wir uns in den Van zurück. Salz auf der Haut, Wind in den Haaren, die Hunde zufrieden. Und dann: einschlafen zum Klang des Meeres.
Vanlife in Reinform.
📍Traigh Mheilein – Der Traumstrand, der mich still gemacht hat

Es gibt Orte, die findet man nicht zufällig. Man muss von ihnen erfahren – von jemandem, der schon da war. Jemandem, der tief eingeatmet hat und dann nur ein Wort gesagt hat: "Wow."
Traigh Mheilein war genau so ein Ort für mich. Der Tipp kam von einem Local, der mich mit einem wissenden Grinsen anschaute, als er sagte:
"Wenn du wirklich was sehen willst, geh da hin. Aber du musst ein Stück laufen."
Also ging’s früh los – direkt vom Hushinish Beach, noch vor den anderen Campern. Die Sonne lag flach über dem Meer, das Licht golden, der Kaffee im Van noch warm. Mia und Maya waren aufgeregt – als hätten sie gespürt, dass da etwas Besonderes kommt.
Der Weg ist einfach – etwa 30 Minuten über weiches Gras, vorbei an Hügeln, kleinen Seen und windschiefen Zäunen. Ich liebe solche Pfade: Sie sind nicht spektakulär, aber sie führen dich irgendwohin, wo der Verstand aufhört zu denken und das Herz einfach schaut.
Und dann – nach einer letzten Kuppe – liegt er da.
Traigh Mheilein.
Ich habe viel gesehen in den letzten Jahren. Von Norwegen bis Slowenien, von wild bis weich. Aber dieser Strand… war anders.
Ein endloser, strahlend weißer Sandbogen, eingerahmt von Felsen und Dünen. Das Meer davor: türkis, klar, wild.
Und das Beste? Kein Mensch weit und breit.
Nur wir. Nur der Wind. Nur das Rauschen der Wellen.
Mia und Maya zogen an der langen Schleppleine – voller Energie, voller Lebensfreude. Wir joggten leicht durch den feinen Sand, sie vor mir, ich hinterher, lachend, atmend, lebendig.
Der Wind zerrte an meinen Haaren, die Sonne blitzte durch Wolkenlücken – und ich konnte nicht anders: Ich ließ alles fallen und rannte mit ihnen. Für einen Moment waren wir kein Rudel. Wir waren eins.
Und dann… rein ins Wasser. 14 Grad. Kalt. Wach. Echt.
Aber dieser Moment, wenn du die Luft anhältst, eintauchst, auftauchst –
wenn die Hunde bellen, sich schütteln, die Sonne dein Gesicht trocknet –
dann weißt du, dass du lebst.
Ich stand da, tropfnass, salzig, voller Glück. Und ich hatte Tränen in den Augen. Nicht, weil es traurig war. Sondern weil es mich so tief berührt hat.
Traigh Mheilein hat sich in mein Herz gebrannt.
Nicht wegen der perfekten Farben, nicht wegen des Instagram-Faktors – sondern weil es einer dieser Orte ist, die dich still machen.
Die dich daran erinnern, dass du genau richtig bist, genau jetzt, genau hier.
Wenn du jemals auf Lewis & Harris bist: Geh dorthin. Lauf. Atme. Schwimm. Aber tu es mit Respekt – für die Natur, für die Stille, für das, was dieser Ort dir schenken will.

📍Anfahrtstipp:
Parken am Hushinish Beach (Duschen, Toiletten, offizieller Campingplatz vorhanden). Der Wanderweg startet direkt hinter dem Parkplatz.
Wasser mitnehmen, Windjacke einpacken – und Kamera? Nur, wenn du zwischendurch auch ohne sie schauen kannst.
📍Die Golden Road – Schottlands vergessene Küstenstraße mit Seele

Manchmal liegt die Magie nicht in der spektakulären Inszenierung, sondern im leisen Staunen. Die Golden Road auf der Isle of Harris ist genau so ein Ort – keine weltberühmte Küstenstraße mit Instagram-Schildern oder Souvenirshops. Sondern eine schmale, kurvige Strecke, die dich mitten hineinführt in das, was Harris wirklich ist: wild, rau, friedlich und atemberaubend schön.
Schon die Einteilung der Insel zeigt, wie besonders sie ist. Während Lewis eher flach, offen und weit wirkt, ist Harris das Gegenteil: hügelig, dramatisch, zerklüftet – fast wie ein eigenes kleines Hochland am Meer.
Die Golden Road beginnt irgendwo hinter Tarbert und zieht sich entlang der Ostküste von Süd-Harris. Eine schmale Asphaltbahn ohne Schlaglöcher, aber mit gefühlt tausend Kurven, Steigungen, Senken und Ausweichbuchten. Du fährst langsam – nicht weil du musst, sondern weil du willst. Immer wieder öffnet sich der Blick aufs Meer. Mal rau, mal spiegelglatt. Dazwischen: kleine Lochs, moosüberzogene Steine, windschiefe Boote, Fischernetze, grasende Schafe. Und ich mittendrin – mit Van, Hunden und offenem Herzen.
Wir hielten oft einfach an. Nicht, weil wir mussten. Sondern weil es da war: dieses Licht, dieser Blick, dieser Moment.
Seal View Point – Begegnung mit echten Locals
Einer dieser Stopps hat sich tief eingebrannt: Der Seal View Point.
Ein unscheinbares Schild, eine winzige Bucht – und dann liegt sie da: eine Kolonie Seehunde. Faul auf den Felsen, gähnend, schwimmend, beobachtend. Ich blieb mit respektvollem Abstand, ließ Mia & Maya im Van – und stand einfach da.
Kamera in der Hand, Gänsehaut im Nacken.
Solche Momente kann man nicht planen. Man kann ihnen nur Raum geben, wenn man bereit ist, langsam zu reisen.
Gegen Abend fanden wir einen kleinen Stellplatz direkt am Wasser. Kein offizieller Spot – aber abgelegen, eben, ruhig. Die Sonne stand tief, der Himmel färbte sich golden, die See wurde still. Ich saß mit meinem Tee vor dem Van, die Hunde schliefen eingerollt im Gras. Kein Motorengeräusch, keine Stimmen – nur das leise Blubbern des Wassers und das sanfte Zischen des Gaskochers. Ein Sonnenuntergang zum Anfassen.
nd dann... kamen sie.
Midges.
Diese winzigen, kaum sichtbaren Stechmücken sind der Preis für windstille Nächte in Schottland. Und sie nehmen ihren Job ernst.
Ich zog mich schnell zurück, ließ nur ein Fenster mit Mückennetz offen und war dankbar für Smidge-Spray, das zumindest ein bisschen hilft.
Die Golden Road ist nicht „spektakulär“ im klassischen Sinne. Kein Wow-Moment mit Fanfare. Aber sie macht etwas mit dir. Sie entschleunigt, erdet, öffnet die Augen. Für das Kleine. Das Leise. Das Echte.
Ich würde sie jederzeit wieder fahren. Langsam, ohne Musik, mit offenem Fenster. Und ich hoffe, dass sie noch lange so bleibt – ungehyped, unverbogen, wunderschön.
📌 Tipp für deine Reise:
Starte in Tarbert und fahr Richtung Süden über die Golden Road bis Rodel oder Leverburgh. Plane Zeit ein – keine Strecke zum Hetzen.
Nimm Wasser mit, lade deine Kamera – und bitte: Parke rücksichtsvoll, lass keinen Müll zurück und halte Abstand zu Tieren.
Diese Straße lebt von ihrer Stille.
📍Nisaboast Beach – Unser letzter Sonnenuntergang auf der Insel

Nach all den wilden Küsten, weiten Stränden und magischen Momenten führte uns unser letzter Abend auf der Isle of Lewis & Harris an einen kleinen, fast unscheinbaren Ort: Nisaboast Beach.
Wir kamen gegen Abend an, ohne große Erwartungen – und fanden uns plötzlich an einem der friedlichsten Plätze unserer ganzen Reise wieder.
Ein kleiner, windgeschützter Strand, eingebettet in eine ruhige Bucht, mit Blick aufs offene Meer.
Direkt an der Straße gelegen, ja – aber diese war kaum befahren.
Und wir hatten Glück: Ein Stellplatz mit Meeresblick war noch frei.
Perfekt für die letzte Nacht auf dieser besonderen Insel.
Wir machten alles fertig, holten den Omnia-Backofen raus, bereiteten ein einfaches, warmes Abendessen zu – und setzten uns vor den Van. Dann passierte das, was man nicht planen kann: Der Himmel brannte.
Ein Sonnenuntergang wie gemalt – Orange, Pink, Gold – spiegelte sich auf dem Meer, das Möwengeschrei wurde leiser, die Hunde lagen eingerollt im Sand. Und wir saßen da – mit warmem Essen auf den Knien, Salz in der Luft, ganz viel Dankbarkeit im Bauch.
Manchmal braucht es nicht mehr.
Der Strand selbst ist klein, aber fein. Ideal für einen letzten Spaziergang am Wasser, mit Blick auf vorgelagerte Felsen, die bei Ebbe zugänglich sind.
Der Sand ist grob, die Farben erdig – weniger Postkartenidylle, mehr nordische Ruhe.
Gerade deshalb fühlt sich der Ort so „echt“ an.
Wichtig zu wissen:
Der Parkplatz liegt direkt an der Straße, aber diese ist kaum frequentiert.
Kein offizieller Campingplatz – also: bitte respektvoll parken, keine Markisen raus, kein Müll.
Keine Sanitäranlagen – aber genug Weite und Stille, um kurz durchzuatmen.
Weiterreise im Regen – und das große Danke

Am nächsten Morgen ging es für uns weiter – Richtung Leverburgh, dem kleinen Fährhafen im Süden von Harris. Von hier sollte die Fähre zur nächsten Insel Uist starten.
Doch Schottland wäre nicht Schottland ohne Wetter-Drama:
Starkregen, Windböen und eine Hafenbeschilderung, die eher Verwirrung als Orientierung bot.
Nach zweimaligem Falsch-Abbiegen, einer Ehrenrunde um die Fischhallen und einem „Wo zur Hölle ist der Check-In?“ fanden wir endlich das richtige Gate. Nass, müde, aber zufrieden rollten wir schließlich auf die Fähre.
Ein letzter Blick zurück auf Harris – auf die Hügel, das Meer, die Erlebnisse – und wir wussten:
Diese Insel hat uns verändert.
Bis bald, Isle of Harris – hallo, Uist!
Unsere Reise geht weiter – und du bist natürlich wieder mit dabei.
Mehr Strände, mehr Geschichten, mehr Vanlife mit Herz.
Danke, dass du uns begleitet hast – durch Stürme, Sonnenuntergänge, Schafmomente und Sicherheitsabenteuer.
Wir lesen uns auf der nächsten Insel.
Bis bald –
Chris, Mia & Maya
Danke, dass du diesen Beitrag gelesen und damit meine Arbeit geschätzt hast. Es bedeutet mir unglaublich viel, meine Erfahrungen und Herzensmomente mit dir teilen zu dürfen.
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Ganz einfach: Meine beiden Hündinnen stammen selbst aus dem Tierschutz in der Türkei. Früher dachte ich, Tierschutz bedeutet vor allem Leid und Schmerz. Doch heute weiß ich: Tierschutz ist Freude, Dankbarkeit und pure Lebensenergie. Die Tiere, denen ich begegne, schenken mir so viel Vertrauen und Liebe – das möchte ich zurückgeben.
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Danke, dass du dabei warst.
Bleib neugierig, reiselustig – und vor allem: bleib sicher unterwegs.
Bis zum nächsten Abenteuer – nächstes Mal geht's in die Äußeren Hebriden von Schottland!.
Dein Chris von advanturetimewithus.com 💙🐾
Pfötengruß von Maya & Mia 🐾